Sarah Bindszus hat als Senior UX-Designerin bei RIO einen kreativen Job. Ihre Aufgabe ist es, Software und Services für User so angenehm wie möglich zu machen. Daher lautet die Devise der 31-Jährigen bei dem Design von Benutzeroberflächen für Logistikanwendungen: Die Applikationen sollten nicht nur visuell ansprechend gestaltet, sondern für den Endnutzer vor allem intuitiv und einfach bedienbar sein.

Text: Lisa Schwarz

„An meinem Beruf mag ich besonders, dass ich die Rollen wechseln kann“, schwärmt Sarah Bindszus. „Einerseits bin ich das Sprachrohr der Nutzer und betrachte die Welt aus deren Sicht. Auf der anderen Seite bin ich Designerin, die Anforderungen aufnimmt und als Lösungen umsetzt.“ Seit vier Jahren arbeitet Bindszus als Senior UX-Designerin bei RIO in München. Hinter dem Kürzel „UX“ verbirgt sich „User Experience“. UX-Designer bilden die Schnittstelle zwischen dem Entwicklerteam und den Usern. Sarah Bindszus analysiert das Nutzerverhalten, um sich in die Situation der Anwender hineinzuversetzen. Anschließend gestaltet sie die Anwendererfahrung. „Ich sorge nicht nur dafür, dass eine Software schön aussieht“, erklärt Bindszus. „Ich versuche auch, bei der Konzeption und dem Design einer Oberfläche aus der Perspektive des Endanwenders zu denken.“

UX-Designerin

Aktuell arbeitet Bindszus an einem interdisziplinären Projekt mit dem Ziel, den Papierverbrauch in der Logistikwelt zu minimieren. „Da ist eine Menge Papier im Umlauf, zum Beispiel in Form von Frachtdokumenten und Rechnungen. Doch das ist nicht nur aufwendig, sondern auch fehleranfällig. Denn Papier geht öfter mal verloren“, sagt sie. Und auch im Sinne der Nachhaltigkeit sei Papierverbrauch ein wichtiges Thema. Mit Hilfe eines digitalen Tools, das die Frachtdokumente vereinfacht und dabei viel Papiermüll vermeidet, soll das bald Vergangenheit sein. Doch damit die Nutzer ein Tool wirklich akzeptieren und verwenden, muss es alltagstauglich sein. Bindszus weiß: Erst, wenn eine Software den Prozess Schritt für Schritt auf sinnvolle Weise abbildet, ist das System angenehm zu bedienen.

Wissensvermittlerin

Ständiger Austausch ist für Bindszus alltäglich, nicht nur mit den Nutzern, sondern auch mit den anderen Marken von TRATON und Volkswagen. Dabei sind die konzernweiten Verknüpfungen sehr praktisch. So kann sie für interdisziplinäre Projekte einen ganzen Pool von Experten und Wissensträgern nutzen und leicht an bestehende Netzwerke andocken – auch über Ländergrenzen hinweg. Zum Beispiel in Portugal, wo in Lissabon ebenfalls ein UX-Team arbeitet. „Systeme werden in verschiedenen Ländern unterschiedlich genutzt“, erklärt Bindszus. „Dass wir untereinander Wissen vermitteln, ist wichtig, um möglichst viele Nutzergruppen zu erreichen.“

Reise-Enthusiastin

„Eigentlich wollte ich Pilotin werden“, verrät die Designerin lachend. Für Transport und Verkehr interessiert sie sich schon immer, auch wenn ihr Schwerpunkt vor ihrer Arbeit für RIO auf der Reisebranche lag. „Früher habe ich am Computer die Onlinebuchung von Reisen konzipiert und gestaltet. Logistik und Lkw waren erstmal neu für mich“, erklärt sie. Das Thema Reise beschäftigt die Designerin immer noch, jetzt hauptsächlich im Urlaub. Dann ist sie gerne unterwegs. Zum Beispiel mit dem Surfbrett auf Fuerteventura oder auf einem Pferderücken an der andalusischen Küste.

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