In der Provinz Gauteng mit der Metropole Johannesburg lebt und arbeitet ein großer Teil der Südafrikaner – etwa 15 Millionen Menschen. Hier schlägt das ökonomische Herz der „Regenbogennation“, wie die Republik Südafrika wegen ihrer ethnischen und kulturellen Vielfalt genannt wird. Johannesburg ist auch Standort der meisten Unternehmen, die sich um den Transport von Waren und die Beförderung von Menschen auf dem rund 750.000 Kilometer langen Straßennetz im Süden des afrikanischen Kontinents kümmern. Also genau der richtige Platz für mein Team und mich, um diese Betriebe beim Kauf und Einsatz von Nutzfahrzeugen mit unterschiedlichen Finanzdienstleistungsangeboten zu unterstützen – vorausgesetzt, die Lkw und Busse gehören zu einer der Marken der TRATON GROUP.  

René Warming vor dem MFS-Logo
Hier bin ich in unserem Büro in Modderfontein, einer kleinen Stadt im Nordosten von Johannesburg. Zusammen mit meinem Team arbeite ich hier daran, südafrikanische Betriebe beim Kauf und Einsatz von Nutzfahrzeugen mit unterschiedlichen Finanzdienstleistungsangeboten zu unterstützen – vorausgesetzt, die Lkw und Busse gehören zu einer der Marken der TRATON GROUP.

Südafrika ist ein ökonomisches Schwellenland mit einer volatilen Wirtschaft und hohen Zinssätzen bei Krediten. Es gibt relativ viele Fuhrparks, die in verschiedenen Segmenten tätig sind. Wir helfen den Kunden mit unseren maßgeschneiderten Angeboten bei der Finanzierung ihrer Vermögenswerte und bieten auch Fahrzeugversicherungen an. Dabei tauchen wir tief ein in die Struktur des jeweiligen Unternehmens, das ein Fahrzeug der TRATON-Marken kaufen will und prüfen den Cashflow, den Wert von eventuell vorhandenen Immobilien und den Businessplan. Auf diese Weise können wir abschätzen, wie gesund ein Unternehmen und wie realistisch es ist, dass die finanziellen Verpflichtungen erfüllt werden. 

Wenn MAN Financial Services South Africa dem jeweiligen Kunden dann beim Kauf und Betrieb eines Lkw zur Seite steht, ist das in der Regel der Beginn einer verlässlichen Partnerschaft mit Potenzial. Denn: In Südafrika gibt es vor allem aufgrund des nicht gut funktionierenden Eisenbahnnetzes eine große und wachsende Nachfrage nach Nutzfahrzeugen. Zudem werden wir mit unserem kundenorientierten Einsatz (der sich sehr oft vom konservativen Verhalten der traditionellen Banken vor Ort erheblich unterscheidet) zu einem festen Bestandteil der lokalen Wirtschaft – und lernen auch, mit den umfangreichen bürokratischen Anforderungen klarzukommen und strenge Compliance-Bestimmungen zu erfüllen. Denn Südafrika ist ein sogenanntes reguliertes Land. Mit unserer Arbeit in Südafrika unterstützen wir die weltweite Mehrmarkenstrategie der TRATON GROUP und sind Teil von etwas wirklich Großem. 

Anders als in Europa wird über das Thema Elektromobilität in der südafrikanischen Transportbranche bisher leider nur wenig diskutiert. In der Gegend rund um Kapstadt befindet sich derzeit ein MAN-Bus mit elektrischem Antrieb im Testbetrieb; im dritten Quartal dieses Jahres sollen in ganz Südafrika etwa 50 E-Busse in innerstädtischen Bereichen unterwegs sein. Im öffentlichen Personennahverkehr sehe ich das größte Potenzial für den Einsatz batterieelektrisch angetriebener Nutzfahrzeuge in Südafrika – etwa beim Transport von Passagieren innerhalb der Städte: Am Morgen fahren die Busse die Kinder zur Schule oder die Angestellten zur Arbeit und abends geht es wieder zurück nach Hause – und dazwischen ist genügend Zeit, um die Fahrzeuge im Depot mit Strom aufzuladen. 

Diese neuen Technologien und Trends stärken unsere Position als Captive Finance Company. Finance wird mehr und mehr der Klebstoff sein, der verschiedene (Finanz-)Dienstleistungen für Kunden miteinander verbindet und neue Geschäftsmodelle anbietet, wie beispielsweise abonnementbasierte Preise.  

Was mich bisher am meisten bei meinem Einsatz als Expat in Südafrika beeindruckt hat? Die positive Einstellung der Menschen. Denn obwohl es viel Armut und auch Kriminalität gibt, sind die Menschen optimistisch. Sie lächeln und sind freundlich – allen Widrigkeiten zum Trotz. Und damit machen sie das Leben jeden Tag aufs Neue lebenswert.  

Ich fühle mich in Johannesburg sehr wohl. Mit meiner Familie habe ich bisher den Freizeitkomplex Sun City im Norden des Landes und den Pilanesberg-Nationalpark besucht – hier hatten wir die Gelegenheit, vier der „Big Five“ zu sehen (Löwe, Elefant, Nashorn und Leopard). Jetzt fehlt nur noch der Büffel, ein scheues und schönes Tier. Unglaublich eindrucksvoll war der Besuch des Apartheid-Museums in Johannesburg. Ein Mahnmal der Menschlichkeit und ein Ort, der daran erinnert, wie wichtig es ist, Unrecht zu stoppen und Versöhnung zu leben! 

 

Beste Grüße aus Johannesburg

René