Mit Blick auf einen gemeinsamen fokussierten Ansatz hat TRATON drei Bereiche, sogenannte Joint Impact Areas, identifiziert: Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und Menschenrechte. Jeder Bereich hat ein Hauptziel, das gemeinsam verwirklicht werden soll.
- Dekarbonisierung: Reduktion der Treibhausgasemissionen in der gesamten Wertschöpfungskette im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel
- Kreislaufwirtschaft: Entkopplung des Ressourcenverbrauchs vom Wachstum des Unternehmens
- Menschenrechte: Achtung der Menschenrechte und Schaffung einer Grundlage für die gerechte Umsetzung dieser Rechte
Mit diesem Engagement steht die TRATON GROUP in der Tradition des Earth Day, der jedes Jahr am 22. April weltweit auf die Bedeutung des Schutzes der Erde aufmerksam macht.
Dekarbonisierung
Die TRATON GROUP hat sich verpflichtet, ihren Teil zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in ihrer gesamten Wertschöpfungskette beizutragen, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.
Etwa ein Fünftel der weltweiten Treibhausgasemissionen werden durch den Verkehr verursacht. Der Straßengüterverkehr ist Teil des Problems, gleichzeitig aber auch die Lebensader für Wirtschaft und Handel. Der wichtigste Hebel für TRATON, um zum Kampf gegen den Klimawandel beizutragen, ist die Elektrifizierung des Produktportfolios. Im Rahmen seiner Unternehmensstrategie hat sich TRATON zum Ziel gesetzt, bis 2030 rund die Hälfte der jährlichen Neuverkäufe in Europa und Nordamerika mit emissionsfreien Fahrzeugen zu realisieren.
Die Initiative „Science Based Targets”
Die Science Based Targets Initiative (SBTI) wurde von Nichtregierungsorganisationen wie dem Carbon Disclosure Project, dem Global Compact der Vereinten Nationen, dem World Resources Institute und dem World Wide Fund for Nature (WWF) gegründet, um den Beitrag der Wirtschaft zur Emissionsreduzierung im Einklang mit dem Pariser Abkommen sicherzustellen.
Die SBTI unterstützt Unternehmen bei der Festlegung von Dekarbonisierungszielen im Einklang mit der Klimawissenschaft, indem es die von den Unternehmen eingereichten Ziele anleitet, überprüft und genehmigt.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2015 haben sich mehr als 7.900 Unternehmen der Initiative angeschlossen, von denen sich mehr als die Hälfte konkrete Ziele gesetzt hat. Unternehmen, die sich Ziele setzen, müssen ein Inventar der Treibhausgasemissionen der Wertschöpfungskette erstellen, das in drei Bereiche unterteilt ist.
So dekarbonisieren die Marken der TRATON GROUP
Scope 3 ist für TRATON und die Marken Scania, MAN, Navistar and Volkswagen Truck & Bus (VWTB) von entscheidender Bedeutung, da fast alle Emissionen aus der Nutzungsphase der verkauften Fahrzeuge und Energielösungen stammen. Der wirkungsvollste Dekarbonisierungshebel für TRATON ist zweifellos die Elektrifizierung seines Produktportfolios, einschließlich der Fahrzeuge und Energielösungen. Die Unternehmensberatung Deloitte untersuchte kürzlich die Beziehung zwischen Nachhaltigkeit und Innovation und stellte fest, dass Unternehmen, die im Bereich der Nachhaltigkeit führend sind, mit 400 % höherer Wahrscheinlichkeit als „Innovationsführer“ gelten als ihre Wettbewerber.
Die Dekarbonisierungsziele von Scania wurden von der Science Based Target Initiative im Jahr 2020 genehmigt: Scania will die Treibhausgasemissionen aus der Produktion bis 2025 um 50 % reduzieren. Im gleichen Zeitraum sollen auch die Treibhausgasemissionen aus der Nutzungsphase der Fahrzeuge um 20 % reduziert werden.
Die von der Marke MAN Ende 2021 eingereichten Dekarbonisierungsziele wurden Ende April 2022 validiert. Basierend auf den Dekarbonisierungszielen sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 deutlich gesenkt werden, und MAN entwickelt sein Portfolio schrittweise weiter, um die Emissionen zu reduzieren. Nachdem MAN bereits zum Marktführer im Bereich E-Busse in Europa aufgestiegen ist, sind vor allem batterieelektrische Lkw geplant, insbesondere für den Fernverkehr mit Tagesreichweiten von mehr als 600 Kilometern, die 2024 in Serie gehen, sowie E-Busse und autonome Lkw mit einer Reichweite von bis zu 1.000 Kilometern ab 2030. Ziel der MAN-Produktion ist es, bis 2030 komplett CO2-neutral zu sein.
Navistar hat sich verpflichtet, im Jahr 2023 ein kurzfristiges, wissenschaftlich fundiertes Ziel zu entwickeln. Die Navistar-Marke IC Bus elektrifizierte 2021 ihre Flaggschiff-Baureihe CE und legte damit den Grundstein für eine klimafreundliche Busbeförderung in Nordamerika. Navistar hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 50 % und bis 2040 100 % emissionsfreie Neufahrzeuge in den USA zu verkaufen.
Volkswagen Truck & Bus hat sich ebenfalls Dekarbonisierungsziele gesetzt und wird in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 mit der Produktion eines Elektrobusses in Brasilien beginnen. Volkswagen Truck & Bus folgt damit konsequent seiner unternehmerischen Dekarbonisierungsstrategie, die 2021 mit dem Startschuss für die Elektrifizierung des brasilianischen Transportsektors durch den e-Delivery eingeleitet wurde. Volkswagen Truck & Bus hat sich im vergangenen Jahr das Ziel gesetzt, die Emissionen aus der eigenen Produktion und anderen Aktivitäten zu reduzieren.
„Wir alle teilen ein ehrgeiziges Engagement: Scania, MAN, Navistar und Volkswagen Truck & Bus und wir wissen, dass eine Netto-Null-Umstellung nicht nur gut für die Umwelt ist, sondern auch für das Geschäft, um Werte für unsere Kunden zu schaffen und neue Geschäftsmöglichkeiten und Einkommensströme zu erschließen. Wir müssen den Impuls, den der Earth Day gibt, in unserem Arbeitsleben als Selbstverständlichkeit nutzen. Wir wollen, dass bei TRATON in Zukunft jeder Tag ein Tag der Erde ist," sagt Karol Gobczyński, Global Head of Climate & Circular bei TRATON.
Wie die TRATON GROUP die Kreislaufwirtschaft unterstützt
In einer Welt, in der Ressourcenknappheit und Umweltverschmutzung immer problematischer werden, rückt das Konzept der Kreislaufwirtschaft immer mehr in den Mittelpunkt. Der Verkehrsindustrie kommt hier eine besondere Rolle zu, indem wir die Kreislaufwirtschaft in unser Produktdesign integrieren, den Recyclinganteil in unseren Produkten erhöhen und unseren Kunden Kreislaufdienstleistungen, zum Beispiel die Wiederaufbereitung, anbieten.
Die TRATON GROUP konzentriert sich auf die Integration des Kreislaufgedankens, vom Design bis zum Ende der Lebensdauer des Produkts. Zumal die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft nicht nur ökologische Vorteile bietet, sondern auch wirtschaftliche Chancen eröffnet.
„Wir arbeiten daran, die Kreislaufwirtschaft in das Design unserer Produkte zu integrieren. Zugleich bauen wir Services wie etwa die Wiederaufbereitung von Komponenten weiter aus. Die Kreislaufwirtschaft kann eine bedeutende Quelle für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen werden. Wir sind uns bewusst, dass dies ein systemischer Wandel ist, der die Zusammenarbeit innerhalb von TRATON sowie mit unseren bestehenden und neuen Lieferanten, Partnern und Kunden erfordert. Wir dürfen die Rolle der Regierungen nicht vergessen, denn die Vorschriften sind entscheidend für die Beseitigung von Hindernissen bei der Ausweitung der Kreislaufwirtschaft“, sagt Gobczyński.
Materialeinsparung durch Recycling und Wiederaufbereitung
Bei Batterien beispielsweise spart die Schließung des Materialkreislaufs durch Recycling wertvolle Ressourcen und trägt dazu bei, den Ressourcenverbrauch vom Geschäftswachstum zu entkoppeln sowie Treibhausgasemissionen in der Lieferkette zu vermeiden. Das Design von Batterien für das Recycling ist Teil der Grundsätze des Kreislaufdesigns und ermöglicht die Rückgewinnung von Materialien am Ende des Lebenszyklus. Vor dem Recycling können die Batterien jedoch wiederverwendet werden und schaffen einen viel höheren Wert für den Batteriebesitzer und die Umwelt: Bis zu 85 % der von TRATON und seinen Marken verwendeten Traktionsbatterien können nach einer Überholung problemlos wiederverwendet werden.
Neben dem Batterie-Recycling für E-Trucks setzt Scania aber auch beim klassischen Verbrenner-Motor auf Ressourcenschonung. Das Unternehmen vertreibt das marktweit größte Sortiment von Motoren, die mit Alternativen zu fossilen Kraftstoffen betrieben werden können, wie etwa Biodiesel oder verflüssigtes Biogas. Eine wichtige Brückentechnologie, die überall dort als nachhaltige Alternative zur Anwendung kommen kann, wo batterieelektrische Fahrzeuge nicht oder noch nicht eingesetzt werden können.
In der Vergangenheit haben die Marken der TRATON GROUP die Wiederaufbereitung von Komponenten und Baugruppen als nachträgliche Maßnahme behandelt. Die Gruppe schlägt nun jedoch einen strategischen Wechsel vor – die Integration von Überlegungen zur Wiederaufbereitung in die Designphase von Anfang an. Auf diese Weise kann die Ressourcennutzung über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg proaktiv und auf nachhaltige Weise optimiert werden.
TRATON's gemeinsamer Einsatz für die Menschenrechte
Als international tätiges Unternehmen hat die Geschäftstätigkeit von TRATON jeden Tag Auswirkungen auf das Leben der Menschen innerhalb und außerhalb der Gruppe. Sie hat daher eine unternehmerische Verantwortung für die Achtung der Menschenrechte. TRATON arbeitet daran, seine Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg zu verstehen und will sicherstellen, dass die Stimmen der Betroffenen gehört werden.
TRATON arbeitet bereichsübergreifend am Thema Menschenrechte, sodass in der entsprechenden Joint Impact Area die Toolboxen zusammengestellt und Funktionen im gesamten Konzern eingebunden werden. Jeder Geschäftsbereich von TRATON treibt die Arbeit dort voran, wo Auswirkungen des Unternehmens auf die Menschen entstehen. So unterstützt beispielsweise der Bereich People & Culture Maßnahmen für Mitarbeiter, während der Bereich Einkauf sich mit Fragen der Lieferkette befasst.
Durch die Einrichtung eines gemeinsamen Bereichs für Menschenrechte hat TRATON die Möglichkeit, die Stärken der Abteilungen Governance, Risk & Compliance (GRC) und Nachhaltigkeit zu bündeln, die das Projekt vorantreiben und die gesamte Gruppe bei der Behandlung dieses Bereichs unterstützen werden.
„Bei der Nachhaltigkeit geht es immer um das gesamte Ausmaß unserer Auswirkungen auf den Planeten, die Menschen und die Gesellschaft. Die soziale Seite der Nachhaltigkeit beginnt immer mit dem Verständnis der Auswirkungen auf die Menschenrechte – es ist das wichtigste Gebot, dass unser Handeln als Unternehmen niemals die Grundrechte anderer verletzen darf,“ sagt Lisa Osbäck, die im Nachhaltigkeitsteam der TRATON GROUP für Menschenrechte und soziale Auswirkungen zuständig ist.
TRATON's Menschenrechtsabteilung hat kürzlich eine konzernweite Überprüfung der Auswirkungen auf die Menschenrechte in der gesamten Wertschöpfungskette durchgeführt. Aufgabe der Abteilung ist es, sich um die betroffenen Bereiche zu kümmern, die negativen Auswirkungen abzumildern, aber auch die Möglichkeiten zur Wertschöpfung für Menschen und Gesellschaft zu nutzen.
Der gemeinsame Wirkungsbereich Menschenrechte richtet seinen Fokus deshalb auch auf das Konzept einer gerechten Transformation, die im Pariser Abkommen festgelegt wurde. Dabei geht es um die Frage, wie TRATON sicherstellen kann, dass der Klimawandel nicht für einige Akteure vorteilhaft ist – auf Kosten anderer.
Die TRATON GROUP feierte kürzlich den ersten Jahrestag der Gründung des TRATON Human Rights Committee (HRC), einer unternehmensweiten Initiative, die eingeführt wurde, um die Bemühungen des Unternehmens zu überwachen und die gesetzlichen Bestimmungen zur Sorgfaltspflicht im Bereich der Menschenrechte einzuhalten.
Das TRATON Policy Statement on Human Rights spiegelt das Engagement des Unternehmens transparent wider und beschreibt, welche Aktivitäten zum Schutz der Menschenrechte innerhalb der Gruppe bereits umgesetzt wurden.