Millionen Fahrzeuge der TRATON-Marken Scania, MAN, International und Volkswagen Truck & Bus sind Tag für Tag auf den Straßen der Welt unterwegs – und sorgen dafür, dass Menschen pünktlich mit lebenswichtigen Waren versorgt werden. So unabdingbar diese Warenströme sind, für die Umwelt bleiben sie nicht ohne Folgen: Die Emissionen der Transportbranche sind erheblich. TRATON hat sich dazu verpflichtet, diese Emissionen drastisch zu verringern. Dies geschieht einerseits durch eine konsequente Elektrifizierung der Fahrzeuge und den Einsatz von Biokraftstoffen in der Übergangsphase – andererseits durch Dekarbonisierung von Lieferketten, Produktion und Bürogebäuden. 

 

Volkswagen Truck & Bus Brazil produces renewable energy from its own sources

Erneuerbare Energien selbst erzeugen und einkaufen 

Wichtige Bestandteile der Dekarbonisierung sind eine durchdachte Energiestrategie und Richtlinien für erneuerbare Energien. Sie legen fest, dass alle Marken der TRATON GROUP konsequent erneuerbare Energien nutzen, insofern das im betreffenden Markt möglich ist. Diese grünen Energien können das Unternehmen und seine Marken selbst erzeugen – etwa durch Solaranlagen auf Werken und Immobilien sowie durch externe Windparks. Oder, das ist der häufigere Fall, sie kaufen Energie auf dem Markt. In diesem Fall stellen Zertifikate oder ähnliche Dokumente sicher, dass sie aus grünen Quellen stammt. 

Eine große Rolle für TRATON und seine Marken spielen die sogenannten Energy Hubs, die sich derzeit im Aufbau befinden. Hierbei handelt es sich um markenübergreifende Partnerschaften in verschiedenen Weltregionen, die Energie gemeinsam erzeugen und einkaufen sowie Zertifikate erwerben und diese bei Bedarf intern weiterverkaufen. Außerdem teilen sie Expertise und entwickeln passgenaue Strategien für den jeweiligen Markt.

Mit Energy Hubs Wissen vergrößern und Verhandlungsposition stärken 

Initiator und Leiter der Energy Hubs ist Leif Borgstedt, den bei TRATON – genau wie bei Scania, wo er seit den 1990ern tätig ist – alle nur „Mister Energy“ nennen. „Das Thema Energie ist in verschiedenen Weltregionen sehr unterschiedlich reguliert. Bisher hatten wir für das Thema in jedem Markt und in jedem Unternehmen einen oder mehrere Zuständige, die isoliert gearbeitet haben“, sagt Borgstedt, Head of Sustainable Energy bei TRATON. „Mit unseren Energy Hubs schaffen wir markenübergreifende Partnerschaften, in denen wir verschiedene Regionen oder Länder mit mehr oder minder ähnlichen Energiemärkten zusammenfassen und in denen die Expertinnen und Experten ihr Wissen teilen und vervielfältigen.“ 

Leif Borgstedt, Head of Sustainable Energy, TRATON GROUP

„Mit unseren Energy Hubs schaffen wir markenübergreifende Partnerschaften, in denen wir verschiedene Regionen oder Länder mit mehr oder minder ähnlichen Energiemärkten zusammenfassen und in denen die Expertinnen und Experten ihr Wissen teilen und vervielfältigen.“

Leif Borgstedt, Head of Sustainable Energy at TRATON

Das markenübergreifende Agieren hat laut Borgstedt einen erheblichen ökologischen Vorteil: „Wenn wir gemeinsam in einem bestimmten Markt viel erneuerbare Energie kaufen, so drängen wir den Markt in einer bestimmten Region dazu, auch mehr Erneuerbare einzuspeisen.“ Außerdem, so Borgstedt, könne eine TRATON-Marke, die weniger Energie verbraucht als erwartet, ihre Kontingente einer anderen zuteilen. 

Ein anderer erheblicher Pluspunkt ist die Preisgestaltung. „Vereint haben wir eine stärkere Verhandlungsposition, da wir Energie in viel größeren Mengen kaufen“, erklärt Borgstedt. Positive Folge: „Wir erzielen bessere Preise, steuern energiewirtschaftliche Risiken und senken die Kosten für alle Marken.“ 

Yves Thépaut, Managing Director Scania Real Estate Services AB
Yves Thépaut, Managing Director Scania Real Estate Services AB

Partnerschaften in Nordeuropa und Frankreich  

Das Potenzial der Partnerschaften ist groß, zumal sie global gesehen noch ganz am Anfang stehen. Einige funktionierende Energy Hubs gibt es bereits, etwa in Borgstedts Heimat, den nordischen Ländern. 

Positive Erfahrungen mit markenübergreifendem Energieeinkauf hat TRATON auch in Frankreich gesammelt, wie Yves Thépaut, Managing Director Scania Real Estate Services AB, berichtet: „Wir haben uns in Frankreich schon 2016 mit den TRATON-Marken Scania und MAN Truck & Bus sowie der Volkswagen-Marke MAN Energy Solutions zusammengetan und einen neuen Stromvertrag ausgehandelt. Unser Volumen war gemeinsam sehr viel höher und wir konnten einen deutlich niedrigeren Preis erzielen“, sagt Thépaut. Anschließend sei man mit Gas genauso verfahren. 

Jetzt steht für Thépaut, Borgstedt und ihre Mitstreiter der nächste Schritt an: Aus dem französischen soll ein westeuropäischer Hub werden – im Schulterschluss mit deutschen und niederländischen Kollegen. 

Priscila Rocha, Head of Sustainability and ESG bei Volkswagen Truck & Bus
Priscila Rocha, Head of Sustainability and ESG bei Volkswagen Truck & Bus

Anspruchsvolle Energiekooperation in Lateinamerika 

Länderübergreifende Kooperationen gibt es auch auf der anderen Seite des Atlantiks: In Brasilien kauft Volkswagen Truck & Bus schon länger erneuerbare Energien und Zertifikate zusammen mit Scania, aber auch mit Volkswagen Passenger Cars. Diese Kooperation formte die Grundlage für einen länderübergreifenden Energy Hub – gemeinsam mit den Kollegen in Mexiko. 

Neben dem gesamthaften Kauf von zertifizierter grüner Energie zu besseren Konditionen ist die Erzeugung eigenen Stroms ein wesentlicher Bestandteil des Projekts: „Wir haben einen Prozess aufgesetzt, um die Installation von Solaranlagen auf neuen Gebäuden in Brasilien und Mexiko zu priorisieren“, berichtet Priscila Rocha, Head of Sustainability and ESG bei Volkswagen Truck & Bus in Brasilien und Mitverantwortliche für das Projekt.  

Eine Herausforderung für den Energy Hub besteht darin, dass die Märkte teils schwerer vergleichbar sind, als dies in europäischen Regionen der Fall ist. „In Brasilien kann ich Zertifikate zum Beispiel einfach auf dem Markt kaufen, in Mexiko muss ich sie aufwendig von der Regierung erwerben“, sagt Rocha. Dennoch verläuft die Zusammenarbeit so gut, dass der Energy Hub zukünftig wachsen soll: Argentinien und Kolumbien werden als nächste Länder hinzukommen. 

Weitere Hubs in Planung  

Stichwort Wachstum: Auch in anderen Regionen sollen bald Energiepartnerschaften entstehen, etwa im wichtigen Markt China, wo derzeit in Rugao ein neues Werk von Scania entsteht. „Wir beschäftigen uns momentan intensiv damit, wie wir hier eine bestmögliche Energieversorgung sicherstellen können“, sagt Leif Borgstedt. Die Arbeit am emissionsarmen Transport der Zukunft geht bei TRATON unermüdlich weiter – rund um die Welt.