Vor etwa sechs Jahren kam Tiva Sharifi zu Scania. Seit Juli 2025 ist sie technologische Leiterin des Bereichs Elektrifizierung der neuen gruppenweiten Forschungs- und Entwicklungsabteilung von TRATON.
„Auch wenn wir uns derzeit noch in einer Transformationsphase befinden, merke ich schon jetzt, wie unsere Arbeit an Agilität gewonnen hat“, sagt sie. „Ich sehe Verbesserungen in der Zusammenarbeit zwischen den Marken – unsere gemeinsamen Kompetenzen zu bündeln, wird uns helfen, schneller innovativ zu sein.“
Forschung in Ergebnisse umsetzen
Aktuell arbeiten sie und ihr Team an einem Forschungsprojekt, um die Forstwirtschaft mit batterieelektrischen Fahrzeugen zu versorgen. „Nach diesem Projekt werden wir in der Lage sein, elektrischen Forsttransport zu etablieren“, erklärt sie begeistert. Die Möglichkeit, Forschung in echte Ergebnisse umzusetzen – die Verbindung von Innovation mit Produkten, die künftig auf den Markt kommen werden – sieht Sharifi als den schönsten Teil ihrer Arbeit bei TRATON.
Ein Wendepunkt ihrer Karriere war der Moment, als sie den ersten Elektro-Lkw vorstellte. „Im Vergleich zu Pkw schien die Elektrifizierung von schweren Langstrecken-Lkw geradezu unmöglich“, sagt Sharifi. „Doch dann habe ich erkannt, dass es möglich ist, vollelektrische Lkw zu bauen, deren Leistung mit der von Diesel-Lkw mithalten kann.“
Heute sind vollelektrische Lkw Realität. „Die aktuell dringendste Frage lautet: Ist das System bereit?“ Für die Kunden der TRATON GROUP spielen die Verfügbarkeit von Ladepunkten, die Energiekosten und die Ladezeit nämlich eine ausschlaggebende Rolle bei der Kaufentscheidung.
Den nächsten großen Durchbruch für E-Lkw sieht Tiva Sharifi daher in der erfolgreichen Entwicklung eines elektrifizierten Transportökosystems. In diesem Ökosystem können hochentwickelte BEVs ihre volle Leistung entfalten, wobei sie durch zentrale Komponenten wie Ladeinfrastruktur und Netzsysteme unterstützt werden. Dies wird zugleich das Vertrauen der Kunden stärken und die weitere Entwicklung beschleunigen. „Dann werden Reichweite, Kosten und Verfügbarkeit von E-Lkw im Fernverkehr ihren Diesel-Pendants entsprechen, und die Gesamtbetriebskosten werden bald sogar noch niedriger sein“, sagt sie.
Weitere wichtige Themen ihrer Forschung im Bereich Elektrifizierung sind intelligente Managementsysteme, effizientere sowie nutzerdefinierte Batterien und softwaredefinierte Fahrzeuge.
Künstliche Intelligenz – für echten Kundennutzen
Für Sharifi war der Einzug von KI in ihre tägliche Arbeit ein weiteres Highlight ihrer Karriere bei TRATON. „Wir setzen KI zum Wohl unserer Kunden bereits in Bereichen wie der vorausschauenden Wartung, der Optimierung von Routen und des Energieverbrauchs ein“, erklärt sie.
Dabei handelt es sich um einen fortlaufenden Prozess. In Zukunft wird KI sogar autonome Routenplanung, ein autonomes Energiemanagement oder eine intelligente Flottenkoordination ermöglichen können: „Ich sehe KI als ein Werkzeug, das uns zum Gewinner macht, wenn wir lernen und erforschen, wie wir es am besten nutzen können.“
Das nächste Kapitel der Elektrifizierung
Für die nächsten zehn Jahre hat Tiva Sharifi eine Vision: „Wir bei TRATON haben ein nachhaltiges Verkehrssystem als Ziel vor Augen. Entsprechend müssen wir fortlaufend die Technologien entwickeln, um unseren Kunden die besten Lösungen anbieten zu können. Wir wollen jede Strecke und jedes Segment mit intelligenten, innovativen und nachhaltigen Lösungen versorgen. Das ist unser nächstes Kapitel.“