Scanias Ziel ist es, den Wandel hin zu einem nachhaltigen Transportsystem voranzutreiben. Deswegen engagieren sich nicht nur das Unternehmen, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit. Der Climate Day war dafür ein wichtiger Meilenstein. Die Scania-Kollegen Marcelo Parizotto, Mohd Amir Syazwan bin Ghazali und Brando Stillacci berichten, was sich seither für sie geändert hat.

Text: Mathias Heerwagen

Technisch innovative Nutzfahrzeuge, die möglichst wenig CO2 ausstoßen – daran arbeiten bei Scania mehr als 50.000 Menschen in mehr als 100 Ländern weltweit. Scania ist sich seines Beitrags und seiner Verantwortung, aber auch der Chancen bewusst, wenn es um den Klimawandel geht. Doch jenseits aller Produkte geht es dem Unternehmen auch darum, das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln in der Belegschaft zu stärken. Moa Gezelius, Koordinatorin für Nachhaltigkeit bei Scania in Södertälje, ist überzeugt: „Um unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, müssen sich alle Kolleginnen und Kollegen beteiligen und an einem Strang ziehen. Daher haben wir vor etwa einem Jahr den Climate Day organisiert, auf dem sich unsere Mitarbeitenden weltweit über den Klimawandel und die Folgen informierten.“

Isabelle Heger

Am Climate Day wurden Scania Mitarbeiter auf vielfältige Weise für mehr Nachhaltigkeit sensibilisiert – unter anderem mit einem Quiz.

Seitdem hat sich bei Scania ein Prozess in Gang gesetzt. Wichtigen Input lieferten vor dem Climate Day Broschüren, Schulungsunterlagen und ein Quiz in mehr als 30 Sprachen. In Nachhaltigkeits-Workshops informierten zudem etwa 2.500 eigens geschulte Mitarbeiter ihre Kollegen und diskutierten in zahlreichen Gesprächsrunden, welche Ideen sich auf lokaler Ebene umsetzen ließen. Jede Maßnahme zählt und viele der Mitarbeiter bringen das erlernte Wissen in ihrem privaten Umfeld ein. „Seit dem Climate Day habe ich einige meiner Kollegen sagen hören, dass sie öfter vegetarisch essen möchten und häufiger mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit zu fahren“, berichtet Moa Gezelius.

Am anderen Ende der Welt, bei Scania in Brasilien, kamen mehr als 300 Ideen zusammen, von denen einige bereits umgesetzt sind. So konnte die Belegschaft den Papierverbrauch in den Büros reduzieren, indem sie interne Dokumente nicht mehr ausdruckt, sondern mit einer digitalen Signatur unterzeichnet. Zudem werden seitdem die Dienstwagen mit Bioethanol betankt, der aus natürlichem Zuckerrohr gewonnen wird. Marcelo Parizotto ist Vertriebsmitarbeiter bei Scania in São Bernardo do Campo in Brasilien. Er überzeugt Kunden von umweltfreundlichen Antrieben, mit denen sich der CO2-Ausstoß deutlich verringern lässt. Schließlich bietet Scanias Portfolio das größte Angebot an Fahrzeugen, die mit alternativen Kraftstoffen, etwa mit Gas, betrieben werden können. Nach dem Climate Day im Jahr 2019 änderte sich bei Parizotto auch privat etwas: „Meine Familie und ich haben uns bewusst gemacht, dass wir jetzt handeln müssen und nicht morgen, da wir nur diese eine Welt haben. Ich bringe meinen Söhnen Nachhaltigkeit bei, wir sparen Wasser im Haushalt und versuchen, Autofahrten zu reduzieren.“

MAN Lion’s City 12 E

Moa Gezelius, Koordinatorin für Nachhaltigkeit bei Scania in Södertälje, Schweden

MAN Lion’s City 12 E

Marcello Parizotto, Vertriebsmitarbeiter bei Scania in São Bernardo do Campo, Brasilien

Aufladen der Batterie am MAN Lion’s City 12 E

Mohd Amir Syazwan bin Ghazali, Werkstattmeister bei Scania in Ipoh, Malaysia

Aufladen der Batterie am MAN Lion’s City 12 E

Brando Stillacci, Manager Scania Assistance in Madrid, Spanien

Auch in Malaysia hat der Climate Day positive Folgen. Werkstattmeister Mohd Amir Syazwan bin Ghazali arbeitet seit 2008 bei Scania. Seit 2015 ist er in der Niederlassung im 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kuala Lumpur gelegenen Ipoh tätig. Auch ihn hat der Climate Day inspiriert, vor allem, was die Nutzung von alternativen Kraftstoffen angeht: „Es ist nur ein kleiner Schritt, aber ich tanke mein Auto nun mit gebrauchtem Pflanzenöl, das ich in lokalen Restaurants abhole.“ Damit halbiert bin Ghazali den Ausstoß von Rußpartikeln, den Dieselkraftstoff verursachen würde, um etwa die Hälfte. „Außerdem habe ich angefangen, um die Werkstatt herum Bäume zu pflanzen – mittlerweile sind es 20 Stück“, ergänzt bin Ghazali. Zudem reduzieren – ähnlich wie in Brasilien – auch die Niederlassungen in Malaysia den internen Papierverbrauch. Und die neue Werkstatt in Johor Bahru wird als erste Scania-Werkstatt in Malaysia Solarenergie nutzen.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgenden bin Ghazalis spanische Kollegen. Sie setzen auf energiesparende Gebäude, um die Umwelt zu schonen: Neben Vorschlägen zu mehr mobilem Arbeiten, Homeoffice und Web-Meetings geht es bei vielen Ideen um energieeffizientere Büros und Werkstätten. Passend dazu hat die Niederlassung in Madrid ein neues Gebäude bezogen, das zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt wird. Eine weitere wichtige Rolle spielt die Information der Mitarbeiter. „Wir haben sogar unser Einstellungsverfahren umgestellt“, berichtet Brando Stillacci, Manager Scania Assistance in Madrid. „In den Gesprächen erklären wir den Kandidaten, wie Scania den Wandel hin zu einem nachhaltigen Unternehmen vorantreibt“, sagt Stillacci. So wissen sie von Anfang an, welchen hohen Stellenwert Nachhaltigkeit bei Scania einnimmt. Was Stillacci während der Arbeit vermittelt, lebt er auch privat: „Wir verzichten bei unserer täglichen Arbeit und zu Hause fast vollständig auf Papier. Außerdem trennen wir den Abfall jetzt besser als vorher.“

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Die Niederlassung in Madrid hat ein neues Gebäude bezogen, das zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt wird.
Scania R 450 Hybrid mit Stromabnehmer im Einsatz

Scania Mitarbeiter tauschen sich über effiziente Nachhaltigkeits-Maßnahmen aus.

Der Climate Day wirkt bis heute nach: Pünktlich zum ersten Jahrestag veranstaltete Scania in Brasilien ein Online-Event, bei dem eine Woche lang täglich ein anderes Thema im Fokus stand: Welchen Einfluss hat Nachhaltigkeit auf Investitionen, die Gesundheit und die Gesellschaft? Diese Fragen treiben letztlich alle Mitarbeiter von Scania um. Neben Brasilien arbeiten sie auch in Schweden und dem Rest der Welt gemeinsam daran, Schritt für Schritt nachhaltiger zu leben und zu arbeiten. Und inzwischen entfaltet dieser entschiedene Einsatz auch über das Unternehmen hinaus eine Wirkung. So diskutierten die CEOs mehrerer Partner über Perspektiven, die sich durch nachhaltiges Handeln ergeben. Weiterhin stehen die Informationsmaterialien wie Broschüren oder Schulungsunterlagen auf Scanias Website zum Download bereit, um noch mehr Menschen außerhalb des Unternehmens zu inspirieren. „Für uns sind Formate wie der Climate Day ideal, um alle Kollegen zu erreichen und sie für das Thema zu sensibilisieren. Und ich finde, das ist uns gelungen“, sagt Moa Gezelius stolz.