Paris ist das Zentrum Frankreichs und auch bei Touristen weltweit beliebt. Zugleich hat die Stadt aufgrund der hohen Verkehrsdichte mit Lärm und Abgasen zu kämpfen. Dagegen setzt der Paketdienstleister DHL Express ein Zeichen. Im 9. Arrondissement stellt er seine Päckchen und Pakete mit dem elektrischen Transporter MAN eTGE zu. Unterwegs mit dem Kurier Mamadou Koné.

Text: Heimo Fischer

Wenn Mamadou Koné im Pariser Stadtzentrum auf Tour ist, dann ist Tempo wichtig. Rund 65 Päckchen und Pakete stellt er jeden Vormittag zu, häufig macht er am Nachmittag noch eine zweite Schicht. Er hält vor privaten Wohnungen, meldet sich in Büros, Restaurants und Geschäften. Hin und wieder ist kurz Zeit für ein Gespräch, denn Koné kennt seine Kunden – und seine Kunden kennen und schätzen ihn. Seit er mit dem rein elektrischen Transporter MAN eTGE unterwegs ist, geht ihm alles noch viel leichter von der Hand. „Ich muss den Motor nicht mehr ständig starten und stoppen, denn das Elektrofahrzeug hat keinen Leerlauf wie ein Dieseltransporter“, sagt der 27-jährige. „Das macht die Arbeit wirklich sehr angenehm.“

Mamadou Koné

DHL Express-Kurier Mamadou Koné am Steuer des elektrischen MAN-Transporters eTGE

„Ich muss den Motor nicht mehr ständig starten und stoppen, denn das Elektrofahrzeug hat keinen Leerlauf wie ein Dieseltransporter. Das macht die Arbeit wirklich sehr angenehm.“
Mamadou Koné
DHL Express-Kurier

Seit mehr als zwei Jahren arbeitet Mamadou Koné für DHL Express. Sein Zustellbezirk liegt im 9. Arrondissement der französischen Hauptstadt. Die Gegend im Stadtzentrum ist auch bekannt für geschäftiges Treiben auf den großzügigen Boulevards und in den Warenhäusern. Konés Route führt vorbei am alten Opernpalais und den verspielten Gebäudefassaden, die im 19. Jahrhundert erbaut wurden. Auch die Madeleine passiert er jeden Tag – jene Kirche, die aussieht wie ein antiker Tempel.

Sauber durch die Innenstadt

Im Zentrum von Paris ein Lieferfahrzeug zu steuern, ist keine leichte Aufgabe. Immer wieder hält Mamadou Koné an, weil Passanten unvermittelt auf die Straße treten oder sich andere Autos vor ihm einfädeln. Stetiges Bremsen und Beschleunigen bestimmen seinen Arbeitstakt. Mehr als sechs Stunden am Tag. Mit Verbrennungsmotor würde das jede Menge Lärm verursachen, Treibstoff kosten und Abgase ausstoßen. Ganz anders im E-Van von MAN, mit dem Päckchen und Pakete emissionsfrei zugestellt werden. „Für den Einsatz in der Stadt ein idealer Transporter“, sagt Koné. Das Fahren mache ihm riesigen Spaß.

Paris
DHL Mitarbeiter mit Paketen

Mit dem Einsatz des elektrischen MAN eTGE setzt DHL Express in Paris ein Zeichen für den klimaneutralen urbanen Lieferverkehr.

Mit einer geräuschlosen und elektrisch betriebenen Flotte leistet DHL in Paris einen Beitrag zur Verkehrswende, die ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität ist. „Wir suchen immer neue Lösungen, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern“, sagt Laurent Zerafa, Fuhrparkleiter von DHL Express in Frankreich. In zwei Jahren hat das Unternehmen die grüne Fahrzeugflotte auf 100 Fahrzeuge verdoppelt. Im dichten Verkehr des 9. Arrondissements schickt DHL den Elektrotransporter MAN eTGE jeden Werktag auf Tour. Und die E-Flotte des Logistik-Unternehmens wächst ständig – in Paris, Frankreich und weltweit.

Die Deutsche Post DHL Group hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2025 sollen 70 Prozent der Fahrten zum Aufnehmen und Abgeben von Sendungen emissionsfrei sein, bis 2050 will der weltweit führende Logistikkonzern komplett klimaneutral wirtschaften. Bei diesem Vorhaben arbeitet DHL auch mit MAN zusammen. „Wir kooperieren bei zahlreichen Projekten“, sagt Paul de Saxcé, Verkaufsdirektor Van bei MAN Truck & Bus France. In der Vergangenheit sei es beiden Seiten darum gegangen, Verbrennungsmotoren effizient einzusetzen. „Heute wird die Zusammenarbeit auf dem Feld der Elektromobilität fortgesetzt.“

70%
aller Fahrten zum Aufnehmen und Abgeben von DHL-Sendungen sollen bis 2025 emissionsfrei sein.
Arc de Triomphe

Paul de Saxcé, Verkaufsdirektor Van bei MAN Truck & Bus France, treibt die Zusammenarbeit mit DHL auch auf dem Feld der Elektromobilität voran.

Paul de Saxcé
„Wir kooperieren bei zahlreichen Projekten mit DHL. Heute wird die Zusammenarbeit auf dem Feld der Elektromobilität fortgesetzt.“
Paul de Saxcé
Verkaufsdirektor Van bei MAN Truck & Bus France

Nur drei Stunden Ladezeit

In dichtbesiedelten Städten mit hoher Verkehrsdichte spielt der MAN eTGE seine Vorteile voll aus. Das zeigt sich auch auf den Fahrten von Mamadou Koné. Obwohl er viele Stunden unterwegs ist, fährt er nur 14 Kilometer pro Schicht. Wenn er alle Päckchen zugestellt hat, bringt er den Transporter zurück in die DHL-Niederlassung an der Porte d’Aubervilliers im Norden der Ringautobahn Périphérique, etwa vier Kilometer von seinem Zustellbezirk entfernt.

Dort kann er das Fahrzeug an eine Schnellladestation anschließen – was allerdings nicht jeden Tag nötig ist. „Mit einer vollen Batterie komme ich meist länger als eine Woche aus“, sagt Koné. Die Reichweite hänge natürlich auch von äußeren Faktoren ab. Zum Beispiel von der Lufttemperatur, der Topografie und vom Fahrstil. „In der Regel schließe ich den Wagen spätestens am Freitag an.“ Zwar gibt es in Paris eine wachsende Zahl öffentlicher Ladestationen, die er theoretisch nutzen könnte. Das ist aber nie nötig. Denn an den Schnellladern seines DHL-Standorts dauert es nur drei Stunden, bis eine entladene Batterie wieder einsatzbereit ist.

MAN eTGE

Im 9. Pariser Arrondissement setzt DHL Express den elektrischen MAN eTGE ein, um Päckchen und Pakete emissionsfrei zuzustellen.

Der MAN eTGE fährt nicht nur mit Strom aus der Steckdose. Seine Batterie speichert auch die kinetische Energie, die beim Bremsen und Rollen während der Fahrt entsteht und von einem Generator in Strom umgewandelt wird. Dank dieser sogenannten Rekuperation lässt sich die Reichweite erhöhen. In der Stadt kommt das Fahrzeugauf eine realistische Strecke zwischen 120 und 140 Kilometern.

Assistenten im E-Auto

Wenn Mamadou Koné von seinem MAN eTGE erzählt, wird seine Begeisterung für das Fahrzeug spürbar. Nicht nur, weil der Fahrersitz extrem komfortabel ist, den Körper an den richtigen Stellen stützt und den Rücken schont. Auch den Rückfahrassistenten setzt er regelmäßig ein. Auf dem Acht-Zoll-Display im Cockpit zeichnet sich das Bild der nach hinten gerichteten Kamera scharf ab. „Die Sicherheitssysteme sind eine große Hilfe“, sagt Koné. Das gilt auch für den Notbremsassistent, der Auffahrunfälle vermeidet.

Inzwischen neigt sich Konés Arbeitstag dem Ende entgegen und er kehrt zurück zur Niederlassung. Der Ladestand seiner Batterie reicht noch für mehrere Touren. „Ich lade den eTGE heute trotzdem schon einmal auf“, sagt er, während er das Fahrzeug an einen freien Ladepunkt anschließt. „Aber jetzt mache ich erst mal Feierabend.“

Mamadou Koné

5 Fragen an …

Laurent Zerafa, Fleet Manager DHL France


Herr Zerafa, DHL Express France baut in Paris derzeit eine Flotte elektrischer Lieferfahrzeuge auf. Können Sie kurz ihre Motivation erläutern?
Elektrische Lieferfahrzeuge spielen eine zentrale Rolle, wenn wir unsere Nachhaltigkeitsziele erreichen wollen. Die DPDHL Group will bis zum Jahr 2050 vollständig klimaneutral sein. Dafür beginnen wir in den Städten und stellen unsere Flotten daher nach und nach auf klimafreundliche E-Fahrzeuge um.

Welche Vorteile bringt der Einsatz elektrischer Lieferfahrzeuge in Paris?
Wir setzen in Paris aus drei Gründen auf elektrische Vans wie den MAN eTGE: Erstens sind sie klimafreundliche Fahrzeuge. Zweitens eignen sie sich optimal für den urbanen Kurzstreckenverkehr. Und drittens stehen in immer mehr Städten Dieselfahrverbote bevor – neben Paris etwa auch in Lyon.

Wie bewähren sich die eTGE-Fahrzeuge von MAN derzeit im täglichen Lieferverkehr?
Seit seinem ersten Einsatz vor zwei Jahren hat sich der MAN eTGE längst bewährt. Er ist zuverlässiger und weniger wartungsintensiv als vergleichbare Dieselmodelle. Unsere Kuriere schätzen vor allem seine Assistenzsysteme, den Fahrkomfort und die kraftvolle Beschleunigung des leisen Motors.

Wie organisieren Sie das Nachladen der Fahrzeuge?
Da wir unsere Kunden alle zwischen 9 und 18 Uhr beliefern, laden wir unsere Fahrzeuge über Nacht auf. Das dauert etwa fünf Stunden. Falls nötig, geht es aber auch schneller: Unsere 29 Ladepunkte in den drei Pariser Niederlassungen können den MAN eTGE mit bis zu elf Kilowatt Leistung in drei Stunden voll aufladen.

Wie kommt der Einsatz der E-Transporter bei Ihren Kunden und bei den Pariser Bürgern an?
Unsere Kunden in Paris freuen sich, dass die Lieferung mit dem MAN eTGE jetzt noch effizienter und klimafreundlicher ist. Und auch wir mögen das Fahrzeug: Seit Februar setzen wir den MAN eTGE daher auch in Lyon ein.