Kommt ein Fußballteam am Stadion an, ist einer im TV immer deutlich zu sehen: der Mannschaftbus. Für Hersteller von Bussen sind Fußballvereine daher attraktive Partner, um die Marke in einem emotionalen Umfeld zu positionieren. Früher hat Magnus Weiand solche Partnerschaften auf der Seite der Mannschaften betreut. Heute ist er bei MAN für Sponsoring zuständig.

Text: Roman Scherer

In Fußballstadien berühmte Spieler treffen, Fotoshootings begleiten und bei Videodrehs dabei sein: Wenn Magnus Weiand von seinem Job berichtet, bekommt so mancher leuchtende Augen. „Das ist aber nur ein kleiner Teil meiner Aufgaben“, erklärt der 33-Jährige schmunzelnd. Weiand ist Referent für Sponsoring und Event bei MAN. „Primär geht es natürlich darum, unsere Produkte im Zusammenhang mit unseren Partnern zu zeigen – dabei treffe ich dann auch Spieler“, so Weiand. „Allerdings gibt es im Bereich Sponsoring auch einen hohen administrativen Aufwand. Zum Beispiel kümmere mich um Themen wie Compliance oder Versteuerung."

Experte für Sponsoring

Bereits während seines Studiums interessierte sich der Sponsoring-Experte für eine Karriere im Sportbereich und machte Praktika bei Fußballvereinen. Seine erste Station war beim MSV Duisburg, danach war er ein halbes Jahr in der Vermarktung bei Borussia Dortmund. Als der dortige Marketingleiter zu 1860 München wechselte, bot er Weiand einen Job als Assistent an. So kam der gebürtige Nordrhein-Westfale nach Bayern. Nach zweieinhalb Jahren bei 1860 München ergab sich dann die Gelegenheit, die Rolle zu wechseln: Sein Chef verließ den Verein, Weiand blieb in München und ging zum Sponsor MAN. „Ich freute mich über die Gelegenheit, auch die andere Seite kennenzulernen“, so Weiand. Die Arbeit bei MAN hat für ihn einen ganz besonderen Reiz: „Mit den Bussen haben wir als Sponsor einen ganz natürlichen Zugang zum Mannschaftssport. Andere Unternehmen engagieren sich ja oft nur bei einem einzigen Team.“ Eine Mannschaft, bei der sich MAN engagiert, ist der FC Bayern: Wenn der Club im Stadion ankommt, ist auch immer der Bus von MAN im TV zu sehen. „Es gibt Marken, die haben ein viel höheres Budget als wir. Aber was die Reichweite unseres Sponsorings angeht, werden wir oft beneidet“, erklärt Weiand stolz.

Perspektivenwechsler

Der Referent bei MAN tauscht sich auch mit Kollegen aus dem Volkswagen Konzern aus, zum Beispiel beim regelmäßigen Group Sponsoring Round Table oder beim Volkswagen Fußball Summit. „Wir besprechen gemeinsame Bedarfe und Ausschreibungen, etwa wenn es um Bandenwerbung in Stadien geht. Das führt zu Kostensynergien und sorgt für einen einheitlichen Auftritt beim Sport-Sponsoring.“ Auch mit den Kollegen, die in den internationalen Märkten von MAN vor Ort arbeiten, ist Weiand regelmäßig im Kontakt. Dabei findet er es wichtig, die „deutsche Brille“ abzusetzen: „Wir neigen oft dazu, die Dinge nur aus unserer Perspektive zu sehen“, erklärt er. Im Austausch mit Menschen in anderen Ländern und Kulturen bekomme man eine andere Sicht. „Zum Beispiel funktioniert in Mitteleuropa Fußball als wichtigste Sponsoring-Plattform gut. In Südafrika sieht das aber schon anders aus, da liegt Rugby vorn.“ Sein Tipp: „Konzepte sollten nie aus dem Elfenbeinturm heraus vorgegeben werden.“ Für ihn gehört es zu den großen Vorteilen eines Unternehmens wie MAN, von internationalen Kollegen lernen zu können.

Freizeitkoch

Trotz seiner beruflichen Affinität ist Weiand selbst kein Fußballer. „Ich habe zwar mal ein Jahr im Verein gespielt, mein Sport war aber Badminton“, erklärt er. Heute spielt er gerne Tennis und fährt im Winter Ski. Im Keller stehen schon neue Skier, wegen der Pandemie warten sie aber noch auf ihren ersten Einsatz. Richtig ins Schwärmen gerät Weiand, wenn es ums Kochen geht, das zelebriert er gerne – mit viel Zeit und als Event. Für heute Abend hat er Rehrücken geplant: Das Fleisch vorbereiten, anbacken und Soße ziehen, das wird ein paar Stunden dauern. „Ich finde es spannend, neue Rezepte auszuprobieren. Entweder es schmeckt oder es schmeckt nicht.“ Und wenn es nicht schmeckt? „Dann macht man es einfach schmeckend“, ergänzt Weiand lachend. Manchmal muss man eben von einem Rezept abweichen, damit das Ergebnis gut wird. In dem Punkt liegen Weiands Hobby und sein Beruf gar nicht so weit auseinander.

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